Die Glasmenagerie
XX
Tom Wingfield blickt zurück auf die gemeinsame Zeit mit seiner Mutter Amanda und seiner Schwester Laura. An den Vater erinnert nur eine Postkarte, die er seiner Familie schrieb, nachdem er sie verließ: „Hallo – Lebt wohl!“ Abgehangen vom Glücksversprechen des amerikanischen Traums stellen sich die drei dem täglichen Überlebenskampf: man schuftet als Lagerarbeiter, verkauft Zeitschriftenabos, nimmt Schreibmaschinenkurse. Alles Weitere scheint ungewiss: „Was fangen wir jetzt mit dem Rest unseres Lebens an? Setzen wir uns hier zur Ruhe und schauen dem Trubel draußen zu? Sieht so die Zukunft aus, die wir für uns ins Auge gefasst haben?“
Den trostlosen Aussichten des Alltags entflieht jeder auf seine Weise: Amanda umringt sich mit Erinnerungen an eine längst vergangene Welt voller Verehrer, in der ihr das ganze Leben noch bevorstand, Tom stürzt sich nachts in den Trubel der Stadt, während Laura sich in ihre eigene wunderliche Welt zurückzieht. Für sie ist die Mutter auf der Suche nach einem Ehemann und Versorger. Mit Jim, einem Arbeitskollegen von Tom, erscheint bei den Wingfields eines Abends nicht nur ein geeigneter Kandidat, sondern für alle auch die Projektionsfläche ihrer Sehnsüchte…
Ein Stück aus dem Land, in dem die Neurosen blühen.