ANTHROPOLIS
Ungeheuer. Stadt. Theben. Eine Serie in fünf Folgen
ANTHROPOLIS-Marathon
Die einzelnen Inszenierungen können sowohl für sich allein als auch in zeitlicher Abfolge gesehen werden. An vier Wochenenden der kommenden Saison bietet sich zudem die besondere Gelegenheit, alle fünf Teile von ANTHROPOLIS in einem Serienmarathon zu sehen – ganz wie es im ursprünglichen Theater der „Großen Dionysien“ in Athen üblich war.
Die Termine der vier Marathon-Wochenenden sind:
Fr, 17/11/2023 - So, 19/11/2023
Fr, 8/12/2023 - So, 10/12/2023
Kaufen Sie hier direkt Karten für alle fünf Vorstellungen am jeweiligen Wochenende. Zur Buchung Ihrer weiteren Karten gelangen Sie über den Warenkorb.
Vergünstigt sehen Sie alle Teile der ANTHROPOLIS-Serie zu zweit oder alleine mit der 10er- oder 5er-Karte, buchbar direkt über Ermäßigungen.
Ihr Besuch von ANTHROPOLIS
Mit allen unseren Fest-Abonnements sehen Sie alle ANTHROPOLIS-Inszenierungen an bereits jetzt feststehenden Terminen in der chronologischen Reihenfolge und mit einem Rabatt von bis zu 45 %. Wenn Sie die Serie flexibler sehen möchten, empfehlen wir Ihnen die 5er- oder die 10er-Karte – oder gleich unsere D-Karte, als Jahreskarte oder monatlich kündbar als D-Flex. Diese Angebote eignen sich auch bestens für den Besuch eines der Marathon-Wochenenden! An den Wochenenden des ANTHROPOLIS-Marathons bieten wir zudem jeweils einen besonderen gastronomischen Service an.
ANTHROPOLIS
Die berühmtesten Gründungsmythen der europäischen Zivilisationsgeschichte stammen aus der Stadt Theben. Mit Antigone und Ödipus haben sie gleich zwei Gestalten hervorgebracht, die in Literatur, Philosophie und Psycho logie bis heute zentrale Rollen einnehmen. Ihre Vorfahren und Verwandten Dionysos, Laios und Iokaste stehen den beiden allerdings in nichts nach. Beklemmend aktuell sind die Konflikte, die die Tragödien des thebanischen Sagenkreises verhandeln und die seit langem unter der Oberfläche moderner Gesellschaften rumoren. Machtberauschte Politiker und widerständige Kinder, rigide Ordnungsfanatiker und entfesselte Rebellinnen, übermenschliche Zerstörungskräfte und gewalttätige Eliten – sie alle bewohnen das Konzept, das sich „Stadt“ nennt und das die politische Urform unseres Staatswesens bildet.
Angesichts akuter Megakrisen wie Klimakatastrophe, Artensterben, Überbevölkerung oder drohendem Atomkrieg, die ähnlich unbarmherzig wie die alten Göttersprüche mit dem menschlichen Wissenschafts-, Technik- und Fortschrittsglauben kollidieren, kommt langsam, aber unaufhaltsam eine Ahnung auf, dass sich die vernunftbasierte Welt als Illusion erweisen könnte, und irrationale Kräfte auf ihr Existenzrecht pochen. Mit den tragischen Gestalten aus Theben drängen Positionen auf die politische Bühne zurück, die die aufgeklärte Kultur längst in ihre Hinterhöfe verbannt oder am liebsten ganz außerhalb ihrer Stadtmauern entsorgt haben wollte: der Rausch, die Religion und die Naturgewalt; Feinde, die sich ihre Feindschaft nicht nehmen lassen; und weibliches Empowerment. Analog zum Begriff des „Anthropozän“, dem Zeitalter des Menschen, wurde die Serie ANTHROPOLIS konzipiert, die sich den „Ungeheuern“ innerhalb und außerhalb des zivilisatorischen Bollwerks „Stadt“ in einer Neuübertragung und Bearbeitung der thebanischen Tragödien und ihrer Mythen stellen will.
Seit über zwei Jahren werden die fünf Folgen der Serie vorbereitet und geprobt, um sie in einem zweiwöchigen Rhythmus zu Beginn der Spielzeit 2023-24 als Serie zur Uraufführung zu bringen – eine Novität auf der Großen Bühne des Deutschen SchauSpielHauses Hamburg. Regie führt in allen Inszenierungen die Intendantin Karin Beier.